| Erneuerbare Wärmegesetz Baden-Württemberg (EWärmeG)
Das Gesetzt schreibt beim Austausch oder Ersteinbau einer zentralen Heizungsanlage einen Anteil von 15% erneuerbaren Energien vor. Zur Erfüllung dienen pauschalisierte Ansätze. Es gibt eine Fülle von unterschiedlichen Erfüllungsoptionen, die teilweise miteinander kombiniert und prozentual angerechnet werden. Unter anderem ist auch eine Erfüllung mit einer Photovoltaikanlage möglich. Sie muss dazu eine Mindestleistung von 0,02 kWp pro m² Wohnfläche haben. | | | | Monokristalline Solarmodule
Diesen Modultyp erkennt man an der dunkelblauen bis schwarzen Farbe. Durch den hohen Siliziumanteil ist ihre Herstellung vergleichsweise aufwendig, was sich in deutlich höheren Preisen widerspiegelt. Monokristalline Module sind im Vergleich zu anderen Modularten eher schwer. Ihre Stärke liegt in der hohen Effektivität bei einem relativ hohen Wirkungsgrad von bis zu 20%. Dadurch eignen sie sich vor allem für kleinere Dächer, bei denen die gewünschte Leistung sonst nicht erreicht werden würde. Allerdings sind sie für Nordanlagen weniger geeignet, da diffuses Streulicht nicht gut verwertet wird. Auch starke Hitze ist eher problematisch: Der Wirkungsgrad sinkt hier, sodass mit Ertragseinbußen ist zu rechnen ist. Die Lebenserwartung liegt bei ca. 30 Jahren. Beispiel für den Einsatz: Ein Reihenhaus (Wohnfläche 150 m²) mit Dachgauben in Richtung Ost-West hat nur eine geringe Fläche zur Verfügung. Um das Erneuerbare Wärmegesetz Baden-Württemberg (EWärmeG) zu erfüllen, muss jedoch eine Anlage mit einer Mindestleistung von 3 kWp installiert werden. Mit leistungsstarken monokristallinen Modulen reichen dazu schon 18 m² Dachfläche aus.
| | Polykristalline Solarmodule
Dies sind die bisher weltweit am häufigsten installierten Module. Sie sind meist bläulich und glitzern kristallin. Sie enthalten mehr unreines Silizium, weshalb ihr Wirkungsgrad unterhalb dessen von monokristallinen Modulen liegt. Jedoch benötigt ihre Herstellung vergleichsweise weniger Energie, es gibt weniger Abfall und Verschnitt. Somit ist die Herstellung besonders umweltfreundlich. Ihr Gewicht ist etwas geringer als das der monokristallinen Module. Große Hitze hat ebenso einen leistungsmindernden Effekt. Die Lebenserwartung liegt im gleichen Bereich wie der von monokristallinen Modulen (ca. 30 Jahre). Beispiel für den Einsatz: Ein Einfamilienhaus mit großzügiger Dachfläche. | | | | | | Links: Monokristalline Solarmodule; rechts: Polykristalline Solarmodule | | Dünnschichtmodule
Diese Modulart war lange Zeit Gegenstand (kosten)intensiver Entwicklungsarbeit. Mittlerweile gibt es konkurrenzfähige Dünnschichtmodule in Bezug auf Leistung und Wirkungsgrad. Der Herstellungsaufwand ist heutzutage deutlich geringer als der von kristallinen Modulen. Weltweit liegt ihr Installationsanteil bei 10-15%. Fachleute sehen aufgrund zahlreicher Vorteile ein enormes Potential: Hohe Temperaturtoleranz - Deutlich höhere Schattentoleranz
- Das spektrale Lichtangebot (Sonneneinstrahlung) kann optimal genutzt werden
- Hohe Flexibilität bezüglich Herstellung beliebiger Solarmodulformate sowie ein ästhetisches und homogenes Erscheinungsbild lassen sie für die Architektur bedeutsam werden
- Sie können auch auf transparentem Material aufgebracht werden, sodass sie z.B. in Bürogebäuden zum gleichzeitigen Sonnenschutz eingesetzt werden
- Energieeinsparung während der Produktion führt zu niedrigen Herstellungskosten
- Sie sind auch für den Kunstlichteinsatz geeignet
- Energetisch amortisieren sie sich schon nach 2-3 Jahren
Als größter Nachteil ist momentan nur noch der Wirkungsgrad zu nennen. Dieser ist etwa halb so groß wie bei kristallinen Modulen. Beispiel für den Einsatz: Gebäudekomplexe mit großen Flächen, wie z.B. Lagerhallen. Auch Nordlagen sind gut geeignet. CIS-Module
Bei CIS-Modulen handelt es sich um ganz spezielle Dünnschichtmodule. CIS steht für Kupfer (Cu), Indium (In) und Selen (SE). Indium wird als Nebenprodukt bei der Herstellung von Kupfer, Zink und Zinn gewonnen. Die Zusammensetzung der unterschiedlichen Stoffe, vor allem aber das giftige Selen, macht Recycling dieser Module schwierig und aufwendig. Trotzdem sieht die Fachwelt auch bei Ihnen ein enormes Entwicklungspotential: Sie haben von allen Dünnschichtmodulen den höchsten Wirkungsgrad (13-15 %). Dabei ist Ihre Leistung im Winter höher als im Sommer. Außerdem können sie recht gut mit diffusem Licht umgehen und haben kaum Leitungseinbußen. Ihr Gewicht ist meist niedriger als das von kristallinen Modulen, jedoch höher als bei den oben beschriebenen Standard-Dünnschichtmodulen. Beispiel für den Einsatz: Ebenfalls große Hallen. Cadmium Tellurid Solarmodule (Cd/Te-Module)
Auch sie gehören zu der Gruppe der Dünnschichtmodule. Zwar zeichnen sie sich durch sehr geringe Herstellungskosten aus, sind aber aufgrund der Verwendung des giftigen Stoffes Cadmiums in Kritik geraten. Cadmium (Cd) wird mittels thermischer Reaktion bei einer Temperatur von 800 Grad Celsius unter einer Schutzatmosphäre an Tellur (Te) gebunden und kann später erst wieder unter ähnlich hohen Temperaturen freigesetzt werden. Dies könnte unter Umständen der Fall sein, wenn es zu einem Brand kommt und die CdTe-Module Feuer ausgesetzt sind. Des Weiteren wirft die Entsorgung der Module Probleme auf. Ihr Wirkungsgrad liegt bei ca. 10%.
Module aus amorphen Silizium (aSI-Module)
Betrachtet man diese Module genauer, so erkennt man, dass die Kristallstruktur ein ungeordnetes Netzwerk darstellt. Zunächst wurden Zellen dieses Typs vornehmlich in Kleingeräten (Uhren, Taschenrechner, etc.) eingesetzt. Erst nach langer Testphase wurden sie nun auch für größere Anlagen entwickelt. Diese haben einen geringen Wirkungsgrad von 5-7 %, der in den ersten 12 Monaten weiter abnimmt, woraufhin er stabil bleibt. Die Abnahme hat zur Folge, dass die Module mit größerer Leistung ausgeliefert werden, als es ihrer späteren tatsächlichen Nennleistung entspricht. Man benötigt also eine verhältnismäßig große Fläche für eine PV-Anlage mit diesen Modulen.
Hier noch ein Überblick über die Wirkungsgrade der unterschiedlichen Module: | | | | | | | | | | Die Installation einer Anlage sollte am besten von einem Photovoltaik-Fachbetrieb vorgenommen werden. Elektrobetriebe, die nicht regelmäßig in diesem Bereich tätig sind, fehlt naturgemäß meist die benötigte Routine. Vorteilhaft ist es, einen Betrieb aus der Region zu wählen, der Referenz-Projekte in der Umgebung vorweisen kann. Vor allem im Problemfall sind solche Betriebe schneller zur Stelle, um sich dessen anzunehmen. Auch Empfehlungen aus dem Bekanntenkreis sind eine gute Möglichkeit, einen geeigneten Betrieb zu finden. | | | | | Bild: unsplash.com/Ricardo Gomez Angel | | Komplettes Angebot: Ein Auftrag sollte erst erteilt werden, wenn ein Komplettpreis als Endpreis feststeht, inklusive gegebenenfalls Zählerschrank und Gerüst. Kein Posten sollte „nach Aufwand" beziffert sein. Auch der Installationstermin gehört ins Angebot. Außerdem kann ein Betrieb seriös erst nach einem Vor-Ort-Termin das Angebot erstellen. Online-Angebote dienen also allenfalls als erste Orientierung. Weicht der Endpreis um mehr als 10 bis 15 Prozent von den anderen eingeholten Angeboten ab, sollten Sie den Grund erfragen. Es kann gute Gründe für Abweichungen geben, sie kann aber auch ein Warnsignal sein.
Faire Abrechnung: Vorauszahlungen sind riskant. Im besten Fall bezahlt der Auftraggeber den Gesamtpreis nach Ab- und Inbetriebnahme der Anlage. Wenn aber beispielsweise Material vorab angeliefert und übereignet wird oder aber die Installation bereits begonnen wurde, sind angemessene Abschlagszahlungen für vertragsgemäß erbrachte Leistungen in Ordnung. | | | | | | Ausblick
Der PV-Newsletter, wie Sie ihn bisher erhalten haben, endet mit der Juli-Ausgabe, da nun nach und nach wieder Veranstaltungen stattfinden werden. Erkundigen Sie sich gerne bei Ihrer Gemeinde, ob diese eine PV-Veranstaltung plant. Wir freuen uns, Sie dort zu treffen. Wir arbeiten allerdings an einem neuen Energie-Newsletter - seien Sie gespannt!
Wir wünschen Ihnen eine sonnige und gesunde Zeit, genießen Sie den Sommer!
Ihre Energieagentur Südwest & Ihr Landkreis Lörrach
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