Ziele und Maßnahmen für eine klimaneutrale Kommune: Das integrierte Energie- und Klimaschutzkonzept - IEKK

Den Energieverbrauch senken und den verbleibenden Energiebedarf durch erneuerbare Energien abdecken, auf diese wesentlichen Säulen stützen sich die Maßnahmen zur Erreichung der Klimaneutralität in Kommunen.

Das integrierte Energie- und Klimaschutzkonzept (IEKK) definiert die erforderlichen Maßnahmen auf dem Weg zur klimaneutralen Kommune.

Es dient somit als strategische Entscheidungsgrundlage für die Klimaschutzaktivitäten und verankert Energiewende und Klimaschutz als zentrale Aufgaben in der kommunalen Verwaltung.

Das Konzept betrachtet alle klimarelevanten Bereiche, wie beispielsweise:

  • Energiewirtschaft
  • Gebäude
  • Mobilität
  • Landwirtschaft
  • Industrie
  • Abfallwirtschaft

Förderung für Ihr IEKK

Die Erstellung eines Klimaschutzkonzepts und die Schaffung einer Stelle im Klimaschutzmanagement fördert das Bundesumweltministerium im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) mit 70% im Zeitraum von zwei Jahren. Anschließend unterstützt die NKI die Umsetzung der im Konzept definierten Maßnahmen für weitere drei Jahre mit 40%.


Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept Landkreis Lörrach

Im Jahr 2018 erstellte die Energieagentur Südwest für den Landkreis Lörrach ein integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept, dem der Kreistag im Oktober 2018 zustimmte. Seit 2019 setzt der Landkreis Lörrach die festgelegten Maßnahmen kontinuierlich um.

Unter anderem spielt der Ausbau der Photovoltaik eine große Rolle, da hier das Einsparpotenzial im Landkreis besonders hoch ist. Daraus resultierend initiierte der Landkreis Lörrach, gemeinsam mit der Energieagentur Südwest, den Wettbewerb „Solar365“ und beschleunigte dadurch den Zubau von PV-Dachflächenanlagen in den teilnehmenden Gemeinden.

2022-2024: Fortschreibung des IEKK und Präsentation anlässlich Klimaschutzkonferenz 2024

Das integrierte Energie- und Klimaschutzkonzept von 2018 entwickelten Dr. Friederike van den Adel, Jana Stahl, Jan Münster, Olivia Howe und Svenja Schwald für den Landkreis Lörrach von November 2022 bis März 2024 weiter, in Zusammenarbeit mit ifok und greenventory.

Im Rahmen der Klimaschutzkonferenz des Landkreises Lörrach im März 2024 präsentierten wir das neue IEKK. Die Konferenz stand unter dem Motto „Breitenwirkung und Wichtigkeit des gemeinschaftlichen Vorgehens im Klimaschutz“. 
Nach verschiedenen Redebeiträgen konnten sich die rund 100 Teilnehmenden aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Verbänden und Vereinen an Themeninseln zu den entscheidenden Sektoren im Klimaschutz informieren:

  • Energiewirtschaft
  • Gebäude
  • Mobilität
  • Industrie
  • Landwirtschaft und Landnutzung(-sänderung)
  • Abfall

Eindrücke der Klimaschutzkonferenz:

Die Ziele des IEKK

  • Eine klare Definition von Maßnahmen pro Jahr, die unabdingbar sind für einen erfolgreichen Absenkpfad, der den Weg zur Klimaneutralität bis 2040 dokumentiert
  • Neben den energetischen Treibhausgasemissionen erweitern wir den Bilanzrahmen um die Treibhausgasemissionen aus den Prozessen von Landwirtschaft, Industrie, Abwasser und Abfallwirtschaft
  • Die Umsetzung der Wärmewende in der Region

Die Besonderheit des IEKK Landkreis Lörrach

  • Die Fortschreibung des IEKK bündelt die Ergebnisse mehrerer Konzepte:
  • Klar definierte und quantifizierbare Ziele und Maßnahmen für den Landkreis sowie Städte und Gemeinden:
    • Neben dem Landkreisleitfaden (Anhang 1), welcher in jedem Sektor Maßnahmen inklusive Ziel- und Reduktionsbeiträge ausweist, beinhaltet das IEKK auch
      • Diese enthalten die Maßnahmen, worauf die Städte und Gemeinden einen direkten Einfluss haben sowie eine Zusammenfassung des Status-quo und der Potenziale
      • Die Vernetzung und Zusammenarbeit mit den Gemeinden und den Klimaschutzaktivitäten auf Gemeindeebene ist zentraler Erfolgsfaktor des IEKK
  • Fokus auf der Umsetzung der Klimaschutzmaßnahmen mit Unterstützungs- und Verstetigungsangeboten (Kapitel 7)

Die wichtigsten Ergebnisse des IEKK

  • Die Klimaneutralität bis 2040 ist grundsätzlich machbar, wenn wir alle Maßnahmen aller Sektoren sofort angehen 
  • Der Strombedarf steigt zukünftig deutlich, da wir vermehrt Strom für die Wärmeversorgung (z.B. Zum Betreiben von Wärmepumpen) und die Mobilität (z.B. für die Elektromobilität) benötigen. Diesen Strombedarf müssen wir über den weiteren Ausbau Erneuerbarer Energien decken
  • Der Zielpfad zeigt, dass im Jahr 2040 noch ein jährliches Restbudget von ca. 330.000 t Treibhausgas (THG)-Emissionen verbleiben wird. Hierfür muss eine klare Strategie entwickelt werden, wie beispielsweise durch THG-Senkenprojekte, CCS-Technologie oder Kompensationsprojekte das Restbudget kompensiert werden kann
  • Die Ergebnisse der Landkreis- und Gemeindeleitfäden machen klar, dass es in Zukunft ein größeres Engagement der Zivilgesellschaft und ein gutes Zusammenspiel der politischen Ebenen braucht
  • Ausreichender Klimaschutz ist nicht ohne spürbare Veränderungen möglich. Es ist Aufgabe der Verantwortlichen, dies ehrlich zu kommunizieren, aber gleichzeitig die vielseitigen, positiven Veränderungspotenziale deutlich zu machen, um die Menschen mitzunehmen und die Motivation in der Breite der Gesellschaft trotzdem hoch zu halten 

Kreistagsitzung Juni 2024

Im Juni 2024 hat der Kreistag Lörrach die Fortschreibung des integrierten Energie- und Klimaschutzkonzepts verabschiedet. 

Die Umsetzung der Maßnahmen

Klimaschutznetzwerk

Für eine schnelle Umsetzung in der Region gründen wir ein drei Jahre andauerndes kommunales Klimaschutznetzwerk mit Fokus auf der Umsetzung. Unsere Fachleute begleiten die Kommunen bei der Realisierung der Klimaschutzmaßnahmen durch Vor-Ort Beratungen. Je nach Bedürfnissen der Kommunen variiert die Anzahl der Beratungstage. Neben der fachlichen Begleitung organisieren wir im Rahmen von zwei Netzwerktreffen pro Jahr eine Austauschmöglichkeit.  
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz fördert das Netzwerk mittels der Kommunalrichtline zu 60%. 
14 Kommunen aus dem Landkreis Lörrach haben ihr Interesse durch schriftliche Zusagen bekundet. Daraufhin haben wir beim Fördergeber die Förderung beantragt und warten aktuell (Stand Mai 2024) auf Rückmeldung. Wir rechnen frühestens im Herbst 2024 mit dem Start des Klimaschutznetzwerkes

Das Monitoring der Maßnahmen: 

Den Fortschritt der Klimaschutzaktivitäten des Klimaschutzkonzeptes behalten wir kontinuierlich im Blick. Dazu entwickelte Frau Dr. Friederike van den Adel von der Energieagentur Südwest, greenventory und dem Landkreis Lörrach ein Klimaschutz-Reporting.

Presse-Artikel zur Fortschreibung des IEKK:

09. Juni 2024 | Der Landkreis verordnet sich eine Pause vom European Enegy Award

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15. Januar 2024 | Bürger können sich online über den Fortschritt des Kreises Lörrach beim Klimaschutz informieren

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10. Februar 2024 | Anpassung an die Folgen des Klimawandels

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14. Februar 2024 | Kreis Lörrach: Wenn aus Straßen Bäche werden

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14. März 2024 | Der Landkreis Lörrach setzt beim Klimaschutz aufs Machen in einem breiten Bündnis

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15. März 2024 | Kreis Lörrach: Mehr Engagement in der Breite nötig

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Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept Landkreis Waldshut

Der Landkreis Waldshut baut seine Klimaschutzaktivitäten systematisch und fortlaufend aus.

Im Jahr 2017 begann die Teilnahme des Landkreises am European Energy Award (eea), im November 2021 wurde die Landkreisverwaltung erstmals durch den eea zertifiziert.

Gemeinsam mit der beauftragten Landkreisverwaltung bündelte die Energieagentur Südwest die Klimaschutzmaßnahmen und Zielsetzungen für den gesamten Landkreis. Von Anfang 2021 bis Mitte 2022 erstellten wir ein integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (IEKK). Im Sommer 2022 beschloss der Kreistag des Landkreises Waldshut das IEKK.

Die wichtigsten Ergebnisse des Konzepts:

  • Die CO2-Emissionen stammen überwiegend aus den Sektoren Verkehr und Wärme
  • Die Emissionen im Bereich Wärme senkt der Landkreis durch folgende Maßnahmen:
    • 50,2%- durch die Nutzung erneuerbarer Heizmöglichkeiten
    • 31,4%- durch die Nutzung von Abwärme
    • 18,4%- durch Gebäudesanierungen
  • Das IEKK beinhaltet 65 Maßnahmen zur Erreichung der Klimaneutralität bis 2040. Im Anhang des IEKK finden Sie die einzelnen Maßnahmen.

Seit 2023 assistieren wir dem Landkreis Waldshut bei der Umsetzung der im Konzept definierten Maßnahmen.

Die Umsetzung der Maßnahmen in den Kommunen des Landkreises Waldshut:

Für eine schnelle Umsetzung im Landkreis Waldshut gründen wir ein drei Jahre andauerndes kommunales Klimaschutznetzwerk mit Fokus auf der Umsetzung. Unsere Fachleute begleiten die Kommunen bei der Realisierung der Klimaschutzmaßnahmen durch Vor-Ort Beratungen. Je nach Bedürfnissen der Kommunen variiert die Anzahl der Beratungstage. Neben der fachlichen Begleitung organisieren wir im Rahmen von vier Netzwerktreffen pro Jahr eine Austauschmöglichkeit. 
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz fördert das Netzwerk mittels der Kommunalrichtline zu 60%.
22 Kommunen aus dem Landkreis Waldshut haben ihr Interesse durch schriftliche Zusagen bekundet. Daraufhin haben wir beim Fördergeber die Förderung beantragt und warten aktuell (Stand Mai 2024) auf Rückmeldung. Wir rechnen frühestens im Herbst 2024 mit dem Start des Klimaschutznetzwerkes

Wir freuen uns auf die Erstellung Ihres Konzepts.

  • Dr.-Ing. Friederike van den Adel
    Prokuristin & Beraterin für Energieeffizienz und Klimaschutz
    Ansprechpartnerin für Kommunen

    Mit meiner Arbeit bei der Energieagentur kann ich einen Beitrag leisten, die Welt etwas mehr ins Gleichgewicht zu bringen, um auch zukünftigen Generationen ein lebenswertes Dasein zu ermöglichen. Die Bandbreite an Projekten, die wir bearbeiten dürfen, bereiten mir große Freude und Hoffnung.