Wir brauchen alle, um die Wärmewende umsetzen zu können: Jeder Beiträg zählt

Nicole Römer erläutert kurz, warum auch für Sie als Privatperson die Wärmewende lukrativ ist:

Wärmewende meint eine Veränderung in der Nutzung und Erzeugung von Wärme.
Wir können Energie sparen und unsere Häuser dämmen, sodass wir weniger Heizkosten haben oder eine PV-Anlage installieren, eine Wärmepumpe nutzen oder uns im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung an ein Nahwärmenetz anschließen lassen.

Erfahren Sie mehr in diesem Video:


Die häufigsten Fragen zum neuen Gebäudeenergiegesetz (GEG)

  • 65% Erneuerbare Energien für meine neue Heizung – warum?
    • 53% der Treibhausgasemissionen im Landkreis Waldshut und 55% der Emissionen im Landkreis Lörrach verursachen wir aufgrund der Wärmebereitstellung, also aufgrund unserer Heizungen
    • Denn die meisten unserer Heizungsanlagen nutzen fossile Energien wie Öl oder Gas
    • Um in 17 Jahren (bis 2040) in unseren Landkreisen klimaneutral zu sein, müssen wir die Nutzung fossiler Energien drastisch senken
    • Daher hat die Regierungskoalition im März 2022 beschlossen, dass von 2024 an möglichst jede NEU EINGEBAUTE Heizung zu 65% mit Erneuerbaren Energien betrieben werden soll
    • Diese Anforderung wird im Gebäudeenergiegesetz (GEG) festgehalten
  • Muss ich jetzt meine Öl- oder Gas-Heizung ersetzen?
    • Nein. Das GEG betrifft ausschließlich neu eingebaute Heizungen
    • Ihre jetzige fossile Heizung kann so lange weiter in Betrieb bleiben, bis sie nicht mehr funktionsfähig ist
  • Ist das GEG bereits beschlossen?
    • Nein. Wir reden hier über einen Entwurf, welcher noch nicht verabschiedet wurde
    • Das Bundeskabniett nahm am 19.04.2023 den Entwurf an
    • Ursprünglich hatten SPD, FDP und Grünen festgelegt, dass das GEG noch vor der Sommerpause vom Bundestag und Bundesrat verabschiedet werden soll
    • Allerdings blockiert die FDP aktuell das Gesetz und fordert eine grundlegende Anpassung, da es keine Technologieoffenheit sicherstelle (Stand 25.05.2023)
  • Soll ich mir am besten noch vor 2024 eine neue Gasheizung einbauen lassen?
    • Wir empfehlen, nicht nur die Kosten für die erste Investition, also die Anschaffung der neuen Gasheizung, zu betrachten, sondern auch die Betriebskosten
    • Die Anfangsinvestition für eine Gasheizung ist im Vergleich zu einer Wärmepumpe oder kombinierte Systeme meist deutlich geringer
    • Allerdings hat der vergangenge Winter eindrücklich gezeigt, dass ein günstiger Gaspreis nicht selbstverständlich ist
    • Zusätzlich werden die Kosten für Öl- und Gasheizungen aufgrund der CO2-Steuer definitiv steigen
    • Neben den wirtschaftlichen Aspekten stellt sich für viele die ökologische Frage: Eine Heizung mit fossilen Energieträgern ist in keinem Fall enkeltauglich
    • Aus diesem Grund legen wir Privatpersonen nahe, nicht vorsorglich und in Panik vor 2024 in eine neue fossile Heizung zu investieren
    • Wenn die aktuell noch eingebaute Heizung in Takt ist und Ihr zuhause weitere Jahre beheizen wird, empfehlen wir, sich in der Zwischenzeit in Ruhe Gedanken zu machen, welches Heizsystem für Ihr Gebäude wirklich die beste Lösung ist
  • Alle reden von Wärmepumpen – ist das die nachhaltigste Heizlösung?
    • Eine Wärmepumpe gewinnt Wärme durch die Außenluft, das Grundwasser oder das Erdreich
    • Sie nutzt also erneuerbare Energien, was nachhaltig ist
    • Jedoch braucht sie auch viel Strom
    • Hier liegt der entscheidende Aspekt, ob eine Wärmepumpe eine ökologische Lösung ist oder nicht: Der Strom sollte ebenfalls aus erneuerbaren Quellen stammen. Entweder Sie beziehen Ökostrom oder nutzen Ihren Solarstrom vom eigenen Dach
    • Außerdem muss die Wärmepumpe effizient laufen, um eine klimafreundliche Heizlösung zu sein. Das heißt, dass sie möglichst wenig Strom benötigt und viel Wärme gewinnen kann
    • Zusätzlich hängt die Entscheidung für oder gegen eine Wärmepumpe von Ihrem Gebäudezustand ab. Wie gut ist der Wärmeschutz (Dämmung, moderne Fenster) Ihres Gebäudes? Wie groß sind Ihre Heizkörper (am besten eignen sich große Flächen wie Fußboden- oder Wandheizungen)?
    • Es gibt also leider keine universelle Antwort auf die Frage, ob eine Wärmepumpe die nachhaltigste Lösung ist. Jedes Gebäude muss individuell betrachtet werden

Unsere Unterstützung: Wärmewende-Kampagne mit Infoveranstaltungen und Beratung

Wir bieten jeder Kommune sowie jeder Stadt in den Landkreisen Lörrach und Waldshut die Wärmewende-Kampagne mit

  • Veranstaltungsangeboten für Privatpersonen zu den Themen
    • Wärmewende und die Rolle der Bevölkerung
    • Gebäudesanierung
    • Heiztechnik und
    • Umsetzung von PV-Anlagen
  • Unabhängigen und neutralen Beratungen für Bürger*innen und Unternehmen
  • sowie ein individuelles Kommunikationskonzapt
    an.

Hier können Sie sehen, ob auch Ihre Kommune dabei ist:
Falls Ihre Kommune bisher keine Veranstaltungen und Beratungen anbietet, sprechen Sie gerne Ihre Gemeinde darauf an.


Weil am Rhein

Am 18.04.2023 startete die Stadt Weil am Rhein als erste in den beiden Landkreisen ihre Wärmewende-Kampagne.
Die Badische Zeitung und die Oberbadische berichten von dem Kampagnenstart.

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme an den Veranstaltungen in Weil am Rhein:
Dort erfahren Sie die Kontaktdaten zur unabhängigen und neutralen Energieberatung, mit welcher wir die Umsetzungsmöglichkeiten für Ihr eigenes Gebäude analysieren können.

  • Wärmewende & Rolle der Privathaushalte, Montag, 08.05.2023, 19 Uhr
    Rathaus Weil am Rhein, Rathausplatz 1, Großer Sitzungssaal
    • Vorstellung kommunale Wärmeplanung
    • Wie erreichen wir die Klimaneutralität?
    • Nahwärme – ein Weiler Erfolgsmodell
    • Wie sehen die Regeln ab 2024 für neue Heizungen aus?
    • Unabhängige & neutrale Beratungsleistungen der Energieagentur Südwest
    • Fragen & Diskussion
  • Realisierung von PV-Anlagen, Dienstag, 11.07.2023, 19 Uhr
    Vitra Campus, Weil am Rhein
    • Wichtige Parameter einer PV-Anlage
    • Finanzieller & gesetzlicher Rahmen
    • Unabhängige & neutrale Beratungsleistungen der Energieagentur Südwest
  • Gebäudesanierung & Heiztechnik, Donnerstag, 21.09.2023, 19 Uhr
    Rathaus Weil am Rhein, Rathausplatz 1, Großer Sitzungssaal
    • Rechte & Pflichten
    • Einordnung des eigenen Gebäudes
    • Schritte zur Gebäudesanierung
    • Vorstellung Heiztechniken
    • Förderprogramme
    • Unabhängige & neutrale Beratungsleistungen der Energieagentur Südwest

Die Veranstaltungen sind kostenlos und es ist keine Anmeldung erforderlich.
Mehr Infos erhalten Sie auf der Website der Stadt Weil am Rhein.


Steinen

Auch Steinen hat seine Wärmewende-Kampagne gestartet.

In deren Rahmen werden drei Veranstaltungen stattfinden.
Dort erfahren Sie die Kontaktdaten zur unabhängigen und neutralen Energieberatung, mit welcher wir die Umsetzungsmöglichkeiten für Ihr eigenes Gebäude analysieren können.

  • Fokus Wärmewende: Wie wird in Zukunft in Steinen geheizt?, Donnerstag, 11.05.2023, 18:30 Uhr
    Wiesentalhalle, Steinen
    • Vorstellung kommunale Wärmeplanung
    • Infos zu Ausbau Wärmenetz in Steinen & Höllstein durch EWS
    • Infos zum GEG ab 2024
    • Unabhängige & neutrale Beratungsleistungen der Energieagentur Südwest
    • Fragen & Diskussion
  • Fokus Wärmewende: Heiztechnik, Donnerstag, 15.06.2023, 18:30 Uhr
    Steinenberghalle, Schlächtenhaus
    • Infos über verschiedene Heizsysteme
    • Rechte & Pflichten
    • Förderprogramme
    • Unabhängige & neutrale Beratungsleistungen der Energieagentur Südwest
    • Fragen & Diskussion
  • Fokus Wärmewende: Sanierung, Montag, 24.07.2023, 18:30 Uhr
    Wiesentalhalle, Steinen
    • Bewertung eigenes Gebäude
    • Schritte zur Gebäudesanierung
    • Rechte & Pflichten
    • Förderprogramme
    • Unabhängige & neutrale Beratungsleistungen der Energieagentur Südwest
    • Fragen & Diskussion

Die Veranstaltungen sind kostenlos und es ist keine Anmeldung erforderlich.

Bei Fragen wenden Sie sich gerne an Ronny Buth, Klimaschutzmanager von Steinen:
07627/91 00 79
buth.hauptamt@steinen.de

Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Gemeinde Steinen.

Die Oberbadische berichtete bereits von der ersten Veranstaltung.


Schopfheim

Schopfheim startet am 7. Juni seine Wärmewende-Kampagne.

Als erste Kommune hat sich Schopfheim unter den beiden Kampagnen, die zur Auswahl stehen, für die emotionalere Variante entschieden. Das Motto lautet dementsprechend: “Wärmewende ist wie Küssen: Kann man nicht alleine.”

Im Rahmen der Kampagne werden folgende Veranstaltungen stattfinden:

  • Die Wärmewende und Rolle der Privathaushalte
    Donnerstag, 22.06.2023, 18:30 Uhr
    Stadthalle Schopfheim, kleiner Saal
    • Vorstellung kommunale Wärmeplanung
    • Infos zum GEG ab 2024
    • Unabhängige und neutrale Beratungsleistungen der Energieagentur Südwest
    • Fragen und Diskussion
  • Schritt für Schritt zur Sanierung
    Mittwoch, 12.07.2023, 18:30 Uhr
    Stadthalle Schopfheim, kleiner Saal
    • Bewertung des eigenen Gebäudes
    • Schritte zur Gebäudesanierung
    • Rechte, Pflichten und Förderprogramme
    • Unabhängige und neutrale Beratungsleistungen der Energieagentur Südwest
  • Die verschiedenen Heiztechniken
    Dienstag, 26.09.2023, 18:30 Uhr
    Stadthalle Schopfheim, kleiner Saal
    • Technische Anforderungen
    • Rechte, Pflichten und Förderungen
    • Unabhängige und neutrale Beratungsleistungen der Energieagentur Südwest
  • Realisierung von PV-Anlagen
    Donnerstag, 11.10.2023, 18:30 Uhr
    Stadthalle Schopfheim, kleiner Saal
    • Wirtschaftlichkeit und Eigenversorgung
    • Einordnung der Ausgangsbedingungen
    • Parameter zur Auslegung PV-Anlage
    • Unabhängige und neutrale Beratungsleistungen der Energieagentur Südwest

Die Veranstaltungen sind kostenlos und es ist keine Anmeldung erforderlich.

Bei Fragen wenden Sie sich gerne an Delia Kuhnert, Klimaschutzmanagerin von Schopfheim:
07622 396-174
d.kuhnert@schopfheim.de



Die kommunale Wärmeplanung in Ihrer Kommune

Über die kommunale Wärmeplanung erfahren Sie in diesem Video mehr.
Hier erklären wir,

  • wie die kommunale Wärmeplanung abläuft,
  • welche Rolle Sie als Privathaushalt dabei haben und
  • wie Sie erfahren, ob Ihr Gebäude in einem Gebiet liegt, welches in Zukunft an ein Nahwärmenetz angeschlossen werden kann oder ob für Sie eine Einzellösung wie z.B. Wärmepumpe oder Solarthermie in Frage kommt.

Wichtiger Hinweis: Wenn Sie über einen Heizungstausch nachdenken, empfehlen wir Ihnen, zuerst bei Ihrer Gemeinde nachzufragen, ob in Ihrem Wohngebiet ein Wärmenetz geplant ist.
In diesem Fall kann es sich lohnen, auf den Einbau einer neuen dezentralen Heizlösung (Gasheizung, Luft-Wärmepumpe etc.) zu verzichten, wenn die Heizung nicht sofort ausfällt und das Geld in den Anschluss an das Wärmenetz zu investieren.
Wenn sich hier möglichst viele Gebäude an einem Wärmenetz beteiligen, können die Potentiale von Wärmenetzen optimal ausgeschöpft und ganze Quartiere klimaneutral versorgt werden.
In manchen Fällen ist der Anschluss an ein Wärmenetz auch finanziell lukrativer als der Einbau einer eigenen Heiztechnik.


Hier finden Sie eine Entscheidungshilfe zum Anschluss an das Wärmenetz:

  • pdf

    Anschluss an ein Wärmenetz?
    Download | 2,46 MB



Weitere Infomaterialien und empfehlenswerte Links

Energetische Sanierung

Wir empfehlen den ModernisierungsCheck von co2online, eine gemeinnützige Akteurin im Bereich des Klimaschutzes.
Der Check

  • prüft die Wirtschaftlichkeit von Modernisierungsmaßnahmen an Gebäuden,
  • richtet sich an Hauseigentümer*innen und
  • informiert über Einsparpotenziale bei Modernisierungen.

Wir haben diesen intern getestet und können den ModernisierungsCheck als ersten Schritt vor einer individuellen Beratung sehr empfehlen.

Weitere hilfreiche Materialien für Sie zum Download:

  • pdf

    Sanierungsleitfaden: Erfolgreich sanieren in 10 Schritten
    Download | 8,68 MB

  • pdf

    Energetische Sanierung: Sind Sie unschlüssig?
    Download | 2,37 MB

  • pdf

    Wärmedämmung: Mehr Wohnkomfort, weniger Energieverbrauch
    Download | 634,29 KB

Heizsysteme

Überlegen Sie, ob eine Wärmepumpe für Sie Sinn macht?
Wir empfehlen als ersten Schritt vor einer unabhängigen und neutralen Energieberatung den WärmepumpenCheck von co2online, eine gemeinnützige Akteurin im Bereich des Klimaschutzes.

Mit dem Check

  • können Sie prüfen, was bei Ihrem Gebäude möglich ist,
  • was bei einer Wärmepumpe zu beachten ist und
  • welche Schritte als nächstes sinnvoll sind.

Schauen Sie sich auch den Download zur Wärmepumpe oder weitere Infomaterialien zum Thema Heizung an:

  • pdf

    Heizungstausch: Erneuerbare Energien lösen Öl & Gas ab
    Download | 709,71 KB

  • pdf

    Wärmepumpe: Kostenlose Energie aus der Umwelt
    Download | 435,02 KB

  • pdf

    Hydraulischer Abgleich: Mehr Komfort, weniger Kosten
    Download | 519,75 KB

  • pdf

    Das Erneuerbare-Wärme-Gesetz: Was Sie beachten müssen
    Download | 936,27 KB

Photovoltaik

  • pdf

    PV-Anlagen: Ökologisch und wirtschaftlich sinnvoll
    Download | 833,67 KB

Fördermittel

Die Förderdatenbank der Landesenergieagentur bietet eine erste Orientierung und gibt Ihnen einen guten Überblick über die aktuellen Förderungen.



Die Hintergründe zur Wärmewende:

Deutschland möchte bis 2045 die Treibhausgasemissionen auf 0 senken.
Das Land Baden-Württemberg hat sich die Erfüllung dieses ehrgeizigen, aber notwendigen Ziels sogar bis 2040 gesetzt.

Der Anteil der durch Wärmebereitstellung erzeugten Treibhausgasemissionen liegt in ganz Deutschland bei 40%.
Im Landkreis Waldshut bei 53%, im Landkreis Lörrach bei 55%.
Das liegt daran, dass die Wärmeversorgung von Gebäuden mit Einzelfeuerungsanlagen – wie es sie in den beiden Landkreise noch häufig gibt – also beispielsweise einer Öl- oder Gasheizung pro Gebäude, ineffizient ist und dass 70% der aktuell genutzten Technik veraltet ist.

Aus diesem Grund ist die Wärmewende ein besonders wichtiger Hebel für mehr Klimaschutz in unserer Region.

Zur Wärmewende gehören alle Maßnahmen und Aktivitäten, die Wärmeenergie einsparen und den Wärmeverbrauch klimafreundlicher, also möglichst ohne fossile Energien wie z.B. Öl oder Kohle, machen.


Bildquellen: unsplash.com/Artiom Vallat, pexels.com/Tom Fisk, pexels.com/Kindel Media, unsplash.com/Robert Wiedemann, unsplash.com/Arlington Research, unsplash.com/Josh Beech

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